Eigentlich begann es letztes Jahr, als wir zum ersten Mal in Steyr und Seeham waren. Bei diesen Regatten wurden uns ganz deutlich die Vorteile der Schwertboote bei wenig Wind gezeigt. Da hatten wir mit unserer Bombe unten am Schiff ganz schön zu schaffen.
Schnell gab es Tipps, wie man aus einer Hubkielaquila eine Schwertaquila machen kann, und dass diese Verwandlung schon andere Segler durchgeführt haben.
Da bei uns zuhause aber alle Regattasegler mit Hubkiel unterwegs sind, wollten wir diesen Schritt nicht wagen, um hier in der Region weiter mit gleichen Booten segeln zu können.
Also gab es den Plan B: „ Ein zweiter Rumpf mit Schwert muss her.“ Die Idee dahinter war, einfach nach Österreich den anderen Rumpf mitzunehmen, Rigg, Ruder und Segel hatten wir ja schon. So kam es, dass den ganzen Winter die Autos auf der Straße standen und die zwei Aquilen sich die Garage teilten.
pitrompete, Traveller und Trimmkonsole wurden eingebaut und im Frühjahr der Mast auf beide Boote angepasst. So ausgestattet wollten wir dann unsere neuen Aquila-Freunde in Österreich überraschen. Die Überraschung hat in Steyr auch geklappt, nur segeln lies uns die Witterung leider nicht.
Also ab nach Obertrum !!
Wir sind schon am Mittwoch am späten Nachmittag losgefahren, um in der Nacht in Seeham anzukommen, somit konnten wir früh am Donnerstagmorgen gleich unsere Schwertaquila aufbauen, um sie evtl. vor der Regatta noch auszuprobieren.
Leider schwächelte der Wind und als wir nachmittags doch noch einen Startversuch wagen wollten, wurden wir wegen eines drohenden Gewitters gleich wieder in den Hafen geschickt. Für uns völlig unverständlich kam das Gewitter dann auch und wir schauten vom Clubhaus des Seehamer Segelclub aus zu, wie der Regen getrieben vom Wind waagrecht über das Gelände fegte.
Die Windprognose für Freitag war auch nicht gut und wir hatten Sonne und plattes Wasser. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, wurde die Jahreshauptversammlung, bei der Raoul Otter nach seinem Bericht und den Danksagungen aller Beteiligten für seine 25 jährige Tätigkeit als Klassensekretär geehrt wurde, vorgezogen.
Die sportliche Leistung von Raoul und Maria Otter wurde sehr beeindruckend in einer Statistik von Fritz Wallisch zusammengestellt. Im Anschluss gab es noch Preise für die Jahresrangliste – getrennt nach Steuermann und Vorschoter von 2018.
Danach wurde der Mastfuß noch etwas vor und zurück geschoben, um dann doch noch am späten Nachmittag zu einer Wettfahrt auszulaufen.
Gestartet wurde bei Wind aus Nord-Ost im oberen Teil des Sees. 3mal up and down wurde angezeigt. Die Aufregung, wie das mit dem Schwertboot klappt, war zu groß und so verpatzten wir den ersten Start und fuhren dann auch noch entgegen dem restlichen Feld nach links raus.
So hatten wir ab der Luvtonne das ganze Feld vor uns, um uns die unterschiedlichen Taktiken in Ruhe anzuschauen. Vorn kämpften Thomas Beidl/Felix Redtenbacher mit Martin und Christine Kalhamer und Raoul und Maria Otter um die ersten 3 Plätze. Fast hätte man es bei der ersten Wettfahrt belassen können, denn die ersten 7 Boote kamen in der Reihenfolge wie im Endklassement ins Ziel. Der Wind ging aus und wir fuhren wieder zum kulinarischen Teil zurück in den Hafen.
Abends saßen wir dann noch gemütlich zusammen, jedoch nicht allzu lange, da der erste Start am Samstag für 8 Uhr angesetzt war. Leider hatte dies keiner dem Wind mittgeteilt und so sind wir erst eine Stunde später zum Start ausgelaufen.
Wieder bei Nord-Ost-Wind aber nun hatten wir die ganzen Kentergeschichten vom Vorabend im Kopf und haben uns selbst total ausgebremst. Nur nicht reinfallen und den Kenterball auslösen, so kommt man nicht richtig voran. Da waren wir ja mit der sicheren Bombe schneller unterwegs.
Auch in der Spitzengruppe gab es Veränderungen. Jetzt waren Raoul und Maria Otter vorn. Die dritte Wettfahrt war aus unserer Sicht ganz gut, wurde aber aus für uns unerklärlichen Gründen nach der ersten Runde abgebrochen. Das muss das für uns Flachländer unverständliche Wetter sein, dachten wir uns.
Der Kurs wurde auf die Mitte des Sees verlegt und die dritte Wettfahrt neu gestartet. Die linke Seite Richtung Seehamer Segelclub und die rechte Seite wechselten sich mit den Windstrichen ab und wir hatten immer die Seite, von der aus man zu den schneller segelnden Booten rüber schauen konnte.
In der vierten Wettfahrt gelang uns auch mal ein halbwegs gescheiter Start, bei dem wir mit Thomas Beidl und Fritz Wallisch zusammen an die Luvtonne kamen und diesen 3. Platz auch bis ins Ziel halten konnten.
Klappt ja doch mit dem Schwert!! Leider mussten Raoul und Maria Otter diese Wettfahrt mit einem zerrissenen Spi zu Ende segeln. Auch in der 5. Wettfahrt gab es unter den vorderen Platzierungen einige Wechsel.
Auf dem Heimrevier kamen Martin und Christine Kalhamer vor Christian und Monika Kimmeswenger und Thomas Beidl/Felix Redtenbacher als erste ins Ziel, bei dem einige Segler versuchten auf den letzten Metern den Spi noch stehen zu lassen. Somit waren die 5 Wettfahrten für die Österreichische Meisterschaft geschafft und der Reservetag am Sonntag wurde nur noch für die Heimreise gebraucht.
Glückwunsch an Thomas Beidl und Felix Redtenbacher zum Gewinn der Österreichischen Meisterschaft 2019 und Martin und Christine Kalhamer zur Salzburger Landesmeisterschaft. Danke an alle für dieses schöne Wochenende.
Wir bleiben dran und kommen gerne wieder.
Schön, dass ihr wieder dabei ward. Sehr schöner Bericht – werden uns nächstes Jahr wieder duellieren!
LG aus der Steiermark,
Hans – AUT 216