Am 03.05.2014 war es endlich so weit. Der Winterschlaf wurde offiziell mit der Regatta an der Enns, Forelle Steyr, beendet. Und was uns sehr freute, es waren für mich neue Gesichter dabei. Alte Aquila Kameraden sind mit Ihrer Aquafit, die schon eine Reise auf der Donau zum Schwarzen Meer überstanden hatte, angereist.
Anton Lorenz, Gerhard Kittinger mit Vorschoter Totzauer Wenzel im Trapez. Also der junge Vorschoter unterstütze sein Team mit all seinen Kräften! Im Trapez gab er eine recht eindrucksvolle Figur ab. Ebenfalls für mich neu – AUT 30 – Thomann Michael mit Vorschoter Redtenbacher Felix. Ich hoffe sehr, dass wir die Teams nun öfters begrüßen dürfen.
Am Samstag allerdings hatte sich das Wetter nicht an die Abmachung gehalten und ließ die Aquillatöre vergeblich auf ein wärmeres, regenfreies Wetter und vor allem auf den Wind warten. Das Spanferkel drehte sich dennoch vor dem Feuer und erfreute mit Freibier die Gaumen und Herzen der Regattateilnehmer. Da ich, erst am Samstagabend, rechtzeitig aber zum Schmaus 🙂 an der Enns eintraf, hat mich dankenswerter Weise Peter Bauer als Vorschoter auf der Chilli vertreten. Ob er sich auch so freute? Na ja, zu diesen Punkt komm ich noch. Jedenfalls ist auch der Samstag beim gemütlichen am Ofen Sitzen, recht amüsant zu Ende gegangen.
Am Sonntag konnte man die Wettfahrten starten. Das Wetter war stabil, freundlich und es blies auch ein Lüfterl, das sich nicht entscheiden konnte, aus welcher Richtung es nun wehen sollte. Das war eine Herausforderung für die Segler. Mit dem Motto „kuckuck, da bin ich“ hatte der Wind seine Freude, die Segler an der Nase herum zu führen. Die erste Wettfahrt konnte Raoul mit seiner Maria eindeutig für sich entscheiden. Während seine „BMW“ bereits die Ziellinie überquert, dicht gefolgt von Martin Kallhammer und Fritz Wallisch, beteten die Letzteren; Dazu gehörte auch die Chilli (leider), ob nicht das Lüft‘erl doch auch noch Ihre Segel aufblasen möchte. Da ich wie gesagt nicht am Boot als Vorschoter aktiv mitfahren konnte, mich aber mit der Kamera auf die Pirsch machte, war das Zusehen noch anstrengender als selbst auf dem Boot mit zu segeln. Man muss mit ansehen, wie sich sein Schifferl nicht vom Fleck bewegt, und nicht vorwärts kommt. Also ich muss da mal nachfragen, ob schwimmend, das Boot hinter her ziehend, auch als Fortbewegungsmittel gilt?! Aber, wie gesagt, wir hatten ja 4 Wettfahrten, also gingen alle Boote irgendwann über die Ziellinie.
Was ich noch nicht erwähnte: es gab am Sonntag Weißwürste zur Stärkung. Nach jeder Wettfahrt hieß es „Würstel essen“ und alle hängten Ihre Boote schön brav an die Leinen, stiegen aus und begaben sich hurtig an Land. Dort heißte man doch dann die orange Flagge und alle liefen wieder zu den Booten. Ohne Wurst – außer die Otters. Raoul und Maria, waren die Einzigen, die es schafften, zwischendurch ein Bierchen zu zwitschern und ein Würstel zu erhaschen. Ich weiß ehrlich gesagt auch noch nicht, wie sie das machen, aber „enterisch“ ist das schon. Kommen als Letzter und sind trotzdem Erster. Ich konnte meine Analyse, auch vom Land aus, nicht abschließen. Das wird ein längeres Studium.
Die 2. Wettfahrt begann das Team Martin Kalhamer um eine Bootsbreite zu früh. Was von den Beiden leider nicht bemerkt wurde, sodass die sehr gute Wettfahrt, den Regeln entsprechend, nicht gewertet wurde. Schade, diese Wettfahrt haben die Beiden gewonnen. Dass Martin die 2. Wettfahrt nicht mitzählen konnte, lies ihn erstaunlicher Weise ziemlich kalt. Mit einem Lächeln sagte er nur: „Derf i dir wos sog’n: Des hob i ned bemerk! Is jo nu ned vorbei!“ Und damit war er im Recht. Abgerechnet wird zum Schluss. Er wurde trotzdem 2ter! Also ich freu mich schon auf den Tag, wo wir das a amoi so cool sagen können und trotzdem auf dem Podest stehen.
Und da wären wir schon beim Punkt Bauer Peter: Dass Steuermann und Vorschoter nicht immer gleicher Meinung sind, ist bekannt. Zumindest geht’s da mir so, daher hat man beim Bootsbau auf eine 2. Pinne verzichtet! Da die Chilli eines der letzten Boote war, die die Ziellinie an diesem Tag überschritten hatte, ist leider Peter in der Wertung auch hinten gelandet. Ich bedanke mich sehr für seine Geduld und dass er trotzdem ein gesprungen ist, obwohl er wusste, dass wir noch zu den Booten in den letzten Rängen gehören. DANKE Dir Peter, dass du uns hier unterstütz hast und ermutigst weiter zu machen.
Ich blicke ja zu allen Kollegen auf, die schon über 30ig Jahre an Regatten teilnehmen. Dazu gehört auch Fritz Wallisch, der auch diesmal mit dabei war und der Chilli und noch anderen Booten den Spiegel sehen lies. Schlecht hören tut er gut, aber segeln kann er noch viel besser!
Überrascht hat mich Theo. Immer im Rudel der vorderen Hälfte. Invalide, mit blutender Hand, zeigte er keinen Schmerz und kämpfte um die Ränge. Er war wirklich gut, sein Revier ist sein Revier. Und das verteidigte er!
Das Resümee dieses Wochenendes: Es ist wirklich schön, dass sich wieder eine Regatta mit so vielen Booten ergab. Dass auch, wenn’s auf dem Wasser oft rau her geht, sich an Land alle wieder gut verstehen. Und das ist, finde ich, nicht selbstverständlich. Da habe ich schon anderes erlebt.
Und für uns gilt: üben, üben , üben!
Wir freuen uns schon auf die nächsten Wettfahrten am Traunsee,
Monika, AUT 222
Hallo liebe Monika!
Vielen Dank für deinen „Live“ Bericht von unserer ersten SP Regatta 2014 am Ennsstausee. Trotz der widrigen Windverhältnisse haben alle Teams wacker gekämpft und natürlich tun sich bei diesen Verhältnisse die arrivierten SeglerInnen ein bisschen leichter, speziell wird so manche „Windschweinerei“ ein wenig leichter genommen und auch die Wettfahrten selbst werden recht locker angegangen (siehe Kommentar von Martin Kalhamer zu seinem Frühstart oder unsere Würstelpause zwischen den Wettfahrten).
Am Traunsee kann das schon ganz anders ausschauen, freue mich auf ein Wiedersehen mit wieder vielen AquilaseglerInnen.
Hallo Monika!
Da bin ich aber froh, dass ich mich von Christian nicht zu einem Kommentar zur Enns-Regatta überreden habe lassen. Denn in meiner doch recht prosaischen Art wäre ich an Deine lustige und sehr treffende Schilderung dieser Veranstaltung bei weitem nicht heran gekommen. Das mit dem schlecht Hören und gut Segeln nehme ich natürlich zur Kenntnis – aber Übung macht halt den Meister – obwohl die echten Meister immer noch vor mir liegen, aber das stört mich (uns) nicht so, lustig und unterhaltsam ist es allemal. Wobei ich noch ergänzen muss, dass Edgar Bsirsky einen großen Anteil an meinem Segeln hatte, er kompensiert meine leichte „Segeldemenz“ mit seiner Routine.
In diesem Sinne und mit Vorfreude auf den Traunsee mit herzlichen Grüßen
Fritz (AUT 29)