Auf in die neue Jubiläumssaison …


Bericht von Maria Otter:

Auf nach Steyr hieß es am Freitag Nachmittag. Überrascht über unsere doch sehr unübliche pünktliche Abfahrt erreichten wir die über die Jahre schon sehr vertraut gewordene Forelle Steyr noch bei Tageslicht. Begrüßt wurden wir gleich von Christian und Moni mit der sehr gelungenen Jubiläumskollektion, die natürlich gleich (auch auf Grund der doch sehr kühlen Temperaturen) sehr gerne übergezogen wurde. Auch die neues Beachflags waren bereits in Stellung gebracht. Thomas und Martin waren sehr vertieft im neuen ÖSV-Regatta-Programm, das uns nun bei den Regatten das Melde-, Wettfahrt- und Wertungssystem erleichtern soll. Edgar überreichte Claudia die verloren geglaubten Schi (das ist eine andere Geschichte). Fritz erklärte uns seinen sehr bewusst gewählten Parkplatz, da Yvonne ja nicht kommt und Christine begrüßte uns in ihrer ganz unverwechselbaren liebenswerten Art. Das musste natürlich bei einem Glaserl Wein im eingeheizten Wohnmobil besprochen werden.  Es war einfach wieder ein schönes Ankommen in der Aquilafamilie um die, über die Jahre liebgewonnenen Personen, wieder mit ihren unverwechselbaren Charakteren zu treffen, so als wären keine 7 Monate von der letzten Regatta vergangen.

Über Nacht haben wir dann auch noch Bärbel und Marcus als Nachbarn bekommen, die natürlich auch noch von Fritz und Edgar gebührend (Begrüßungsflascherl) empfangen wurden. Wir entschlossen uns im Gegensatz zu Claudias Hund sie erst in den Morgenstunden zu begrüßen. 

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Nach einem gemütlichen Frühstück und vielen schönen Begrüßungsbegegnungen und Aufbautätigkeiten trafen wir um 12.30 Uhr erstmals alle zum Briefing zusammen. Auf Grund des prognostizierten Windes war gegen unsere Erwartung nicht der gewohnte Kurs um den Segelclub, sondern ein sehr kurzer Up and down Kurs geplant. „Minimundus“ (sehr kurze kleine Kurse) bekam eine neue Dimension. Unser Wettfahrtleiter Gerald vom Attersee war erstmalig auf diesem Revier und konnte sich nicht vorstellen, dass ein Segeln möglich wäre.

Da das Wochenende so entspannt und gemütlich angefangen hatte, ging ich auch mit dieser Einstellung pünktlich um 14 Uhr in die erste Wettfahrt. 5 Runden später nach der ersten Wettfahrt lag ich erschöpft und außer Atem im Boot. Es war unglaublich, wie viele Manöver, wie viele Handgriffe, wie viele Verletzungsmöglichkeiten, wie viele Bewegungen, Schimpfwörter und Winddreher und auch persönliche Überforderungen in einem so kurzen Kurs möglich sind.

Dies mussten auch einige andere Crews so oder so ähnlich erlebt haben. Die erste Luvtonne fuhr Martin sehr „gepresst“ an und bekam mit voller Kraft eine „Leewatschn“ ab, sodass Christine das Gleichgewicht verlor und als erste an diesem Wochenende die Bekanntschaft mit der sehr kalten Enns machte. Das hilflose Hängen im Trapez kennen ja viele Vorschoter. Dank Martins kraftvollen Einsatz war Christine dann aber sehr schnell wieder an Bord und sie konnten weitersegeln. Leider hat sich Martin dabei ein sehr sehenswertes, dunkelblaues Knie geholt.

Keine hundert Meter weiter erwischte es dann die Crew AUT 29. Auf dem Weg zur Vorlegetonne hatten sie bereits den Spi gesetzt und dadurch die Vorlegetonne etwas aus dem Blick verloren. Sie mussten stark anluven und konnten die Kenterung nicht verhindern. Fritz der bei vielen Kenterungen uns schon vorgezeigt hat, wie man nicht nass wird, konnte es diesmal leider nicht verhindern. Trotz schneller Hilfe durch das Motorboot und des schnell geöffneten Kenterkissens mussten Edgar (in einem sehr gut abgedichteten Trockenanzug) und Fritz (leider nicht so gut ausgestattet) doch eine Viertelstunde in der kalten Enns aushalten. Durch die Kälte war an ein Weitersegeln an diesem Tag nicht mehr zu denken.   

Cornelia und Gerhard Kittinger AUT 203 waren nach längerer gesundheitlicher Pause wieder am Start und testeten gleich ihren Schwertkasten auf Belastbarkeit durch zwei Fullspeed Begegnungen mit einem Unterwasserbaumstamm.

Auch AUT 127 mit Ferdinand und Josef mussten nach der ersten Wettfahrt anlegen. Da ihr Lümmelbeschlag gebrochen war, wurde kurzerhand der Großbaum von AUT 29 aus- und wieder bei AUT 127 eingebaut. Sodass auf Grund der Umbautätigkeiten nur die zweite Wettfahrt ausgelassen werden musste.

Ehrlich gesagt war ich so mit mir, dem Boot und meinem auf Grund neuer Segel (lautes Knattern) kaum hörbaren Steuermannes so beschäftigt, dass ich über den Wettfahrtverlauf kaum eine Aussage tätigen kann. Es war auf alle Fälle ein ständiges hin und her zwischen den ersten 4 Teams und wurde zum Schluss noch einmal sehr spannend, da der Wind von hinten wieder auffrischte. Wir konnten sehr knapp als erster die Ziellinie überqueren und ich konnte mir nicht vorstellen wie ich noch drei solcher Wettfahrten bewältigen sollte.

So wurde die zweite Wettfahrt mit zwei Teams weniger gestartet. Der Wind hatte minimal nachgelassen, doch der Ablauf mit ständigen Positionswechsel sollte gleichbleiben. Jede Wende war ein Abenteuer. Auch wenn man glaubte weit vor dem Konkurrenten zu sein, konnte eine Wende einem eines Besseren belehren und man musste hinter dem anderen Boot vorbei.  Diesmal sollte uns die Mathematik zum Verhängnis werden. Als Zweiter gingen wir um die Leeboje und entschlossen uns diesmal eher auf der rechten Seite unser Glück zu finden. Plötzlich ertönte das Zielsignal. Wir waren fest der Meinung erst vier Runden gesegelt zu sein. Also machten auch wir uns auf den Weg zum Ziel, das wir als Vierter überquerten. Erst der Blick auf die Uhr und die Aufzeichnungen der Wettfahrtleitung überzeugten uns. Manchmal und unter solchen Umständen ist halt bis fünf zählen schwer.

Bei der dritten Wettfahrt konnte auch wieder AUT 127 ins Geschehen eingreifen. Wieder hatte der Wind etwas nachgelassen und auch die Plätze waren wieder sehr umkämpft. Es sah auf der letzten Vorwind wie ein klarer Sieg vom Team Monika und Christian Kimmeswenger, die nicht nur an diesem Wochenende sehr stark segelnden, aus. Doch dann kam die letzte Bergung vom Spi und der wollte einfach noch nicht in die Spitüte zurück. Jeder kennt dieses Gefühl: „Das darf doch nicht wahr sein“… „genau jetzt“… …. Bitte selbst einfach die gewünschten Kraftausdrücke gedanklich einsetzen. Aber auch als profitierende Mannschaft fährt man nicht ganz befreit vorbei, da man diese Situation leider auch von der anderen Seite kennt. Leider war dieses Missgeschick nicht nur entscheidend für diese Wettfahrt, sondern auch für die gesamte Schwerpunktregatta. Auch der heiß umkämpfte Zieleinlauf der beiden folgenden Boote AUT 213 mit Christine und Martin Kahlhamer und AUT 2001 mit Felix und Thomas sollte noch an Land diskutiert werden. Schließlich wurde von einer Protestverhandlung abgesehen und die Teams konnten sich einigen.

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Einstimmig wurde der Segeltag nach diesen 3 Wettfahrten, die mehr als herausfordernd waren, beendet. Alle Boote und Wunden, auch die von den Hunden (wieder eine andere Geschichte) wurden versorgt und wieder einstimmig war die Vorfreude auf das Kistlbratl an dem Martin bereits den ganzen Tag arbeitete. Mit tollen Geschichten und wunderbaren Schweinsbraten mit Krautsalat und Knödeln konnten wir mit Freibier und Selbstgebrannten einen sehr schönen Abend verbringen.

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Der nächste Tag begann sehr gemütlich. Das Warten auf den Wind wurde durch Shopping bei Felix mobilen Segelladen angenehm verkürzt. Um kurz nach 13 Uhr wurde die Regatta wegen mangelnden Windes „abgetrötet“.

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Schön war wieder dieser familiäre Start in das Regattajahr. Wir hatten ein Opa und Enkel Boot (AUT 30 Larissa und Kurt) ein Schwesternpaar (AUT 834 Paula und Mona Mitter) zwei Vater-Sohn Paarungen (AUT 2001 Felix und Thomas, die zweite Vater-Sohn Paarung wollte erst am Sonntag mit einsteigen) fünf Ehepaare, drei Freunde-Paarungen; Schön, dass sich unsere Teilnehmer so bunt zusammenstellen und sich auch wohl fühlen.  

Ich freue mich schon auf unser baldiges Wiedersehen und falls jemand noch genaueres über die Geschichten in Klammer haben möchte: Wir sind ab Mittwoch Abend in Wien

Maria
AUT2000  

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